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12.06.2020

Themen dieses Newsletters

  • Führungen
  • Entwurmung in der Auffangstation
  • Fachbeitrag über die Notwendigkeit der Entwurmung vom Stationstierarzt und Reptilienfacharzt Tobias Friz
Liebe Schildkrötenfreunde,

natürlich sind wir noch weit von den Besucherzahlen vom Tag der offenen Tür im Jahr
2016 entfernt.
Damals waren ca. 400 Besucher zu Gast in der Auffangstation für Landschildkröten
Stuttgart.
Schildkroetentag_weitwinkel
An diesem Tag im Juni wurde die Station überrollt vom Ansturm der Besucher.

Etliche Zaungäste konnten die Führung vom Mäuerchen aus verfolgen.
Die Momente in denen man nicht unglücklich darüber ist im Gehege zu stehen.
Zaungaeste
Heute in Corona Zeiten wäre das natürlich undenkbar.
Dennoch finden seit etwa einem Monat in der Auffangstation wieder Führungen statt.
Überschaubare Gruppengrößen, komfortable Sitzmöglichkeiten für die Gäste, jede Menge
Infos rund um die Landschildkrötenhaltung.
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Eine große Zahl an SchildkrötenInteressenten beschert der Auffangstation jede Woche
etliche Besucher.
Der Corona Abstand ermöglicht noch keine große Besucherzahl an den einzelnen Tagen,
dennoch kommt jeder Interessent auf seine Kosten.
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Neben Biologie, Anatomie, Evolution und Fragen zur Haltung von Landschildkröten.
Interessierte bekommen einiges erklärt und gezeigt.

Es kommen Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Rentner. Jeder Schildkröten
Interessierte ist herzlich willkommen.

Bei meist bestem Wetter lassen sich auch einige Tropischen Landschildkröten blicken.
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Über die Freude vergisst man schon mal, dass die eigenen Körpermaße schon lange nicht
mehr mit der Öffnung einer Hütte übereinstimmen.
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Bei Interesse an einer Führung bitte Mail an info@landschildkroeten-stuttgart.de senden.

Entwurmung in der Auffangstation für Landschildkröten

Wie in den vergangenen Jahren wird auch in diesem Jahr 2020 wieder für Sie und Ihre
Landschildkröten die 2-fache Entwurmung für Ihre Schildkröten in der Auffangstation in
Stuttgart angeboten.

Der Stationstierarzt Tobias Friz aus Ulm/Vöhringen kommt extra an 2 Tagen hierfür nach
Stuttgart.

Damit die Schildkröte die Würmer/Parasiten zeitnah vor der nahenden Winterstarre
ausscheiden kann ist es notwendig, spätestens im Hochsommer, also Juli oder August
eine fachgerechte Entwurmung vorzunehmen.

Abgesehen davon kann es nicht schaden, jährlich den Profiblick eines Reptilienfacharztes
auf die Schildkröte richten zu lassen. Diese Sicht ermöglicht dem Tierarzt, die Schildkröte
anzuschauen und besonders das optische Erscheinungsbild wie Augen, Schnabel, Kloake,
sowie Panzer und Extremitäten zu begutachten. Eben das zu sehen, was unserem Blick
als Laie entgeht.

Selbstverständlich kann auch eine Kotprobe durch Sie im Hochsommer entnommen
werden (nicht älter als einen Tag) und diese in einem speziellen Labor, bzw. beim
Fachtierarzt Ihrer Wahl zur Untersuchung übergeben werden.
Erkunden Sie sich hierfür bitte bei einem/Ihren Reptilienfacharzt.

Bericht über die Wichtigkeit der Entwurmung bei Schildkröten vom Stationstierarzt und Reptilienfacharzt Tobias Friz


Wieso entwurmen?

In annähernd jedem Schildkrötenbestand lassen sich sogenannte Oxyuren bzw. Oxyuriden – Rundwürmer, auch Pfriemenschwänze genannt – nachweisen. Diese bewohnen den Verdauungstrakt der Schildkröten und ernähren sich von dessen Inhalt. Somit eigentlich recht harmlose Würmer, die sich jedoch durch eine enorme Vermehrungsrate auszeichnen. Zudem benötigen diese Würmer keinen Zwischenwirt, d.h. der Wurmbefall in den Schildkröten kann in relativ kurzer Zeit solche Ausmaße annehmen, dass dieser dann doch zu gesundheitlichen Problemen führt. Insbesondere die winterliche Ruhephase ist diesbezüglich recht kritisch.


Mit der Entwurmung versucht man diesen Wurmbefall zu reduzieren, d.h. die Zahl der Würmer im Darm zu verringern. Eine vollständige Entfernung dieser Würmer ist nicht möglich, glücklicherweise aber auch nicht erforderlich.
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Wann entwurmt man am Besten?

Der geeignetste Zeitpunkt hierfür sind die Sommermonate, da in diesen die Schildkröten aktiv und bei gutem Allgemeinbefinden sind, große Mengen Futter zu sich nehmen und somit auch regelmäßig Kot absetzen. Dieser Kotabsatz ist für die Entfernung der durch die Entwurmung getöteten Würmer aus dem Darm essentiell.


Welches Wurmmittel ist geeignet?

Zur Reduktion der Oxyuriden eignen sich v.a. Fenbendazol und das Kombinationspräparat Febantel/Pyrantelembonat. Beide werden sehr gut vertragen, beide beeinträchtigen nicht die Darmflora und für beide Wirkstoffe liegen Studien vor, die die Wirksamkeit dieser Wirkstoffe gegen diese Parasiten bestätigen.
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Wie werden diese Wurmmittel verabreicht?

Beide Wurmmittel liegen in flüssiger Form vor und werden oral verabreicht. Diese Gabe funktioniert bei Geduld und Übung in den allermeisten Fällen und hat den großen Vorteil, dass eine exakte Dosierung möglich ist und Nebenwirkungen somit so gut als möglich ausgeschlossen werden können. Darüber hinaus gelangt der Wirkstoff unmittelbar an den Ort des Geschehens, in den Darm.

Genügt eine einmalige Entwurmung?

Einmalige Entwurmungen haben in vielen Fällen leider nicht den erhofften Effekt. Dies liegt daran, dass sich Oxyuriden durch eine sehr hohe Reproduktionsrate auszeichnen, d.h. Sie legen sehr viele Eier. Und gegen diese Eier wirken die Wurmmittel nicht. Aus diesem Grund empfiehlt es sich eine zweimalige Entwurmung vorzunehmen. D.h. bei der Wiederholungsgabe kann der Wirkstoff bereits gegen die nächste Wurmgeneration wirken, so dass ein nachhaltigerer Effekt erzielt werden kann.
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Gibt es nicht auch noch andere Parasiten?

Oxyuriden sind die häufigsten im Kot der Landschildkröten nachzuweisenden Würmer, wobei es sich hierbei um eine recht vielgestaltige Gruppe unterschiedlichster Pfriemenschwanz-Arten handelt. Darüber hinaus finden sich gelegentlich auch deutlich seltenerere Wurmarten wie Spulwürmer (Askariden), Atraktiden usw. Auch Einzeller wie Geißeltierchen (Flagellaten, Hexamiten etc.) spielen als Darmparasiten eine Rolle und gegen diese Parasiten wirkt die oben genannte Entwurmung nicht.

Braucht man somit nicht eigentlich eine Kotuntersuchung?

Grundsätzlich sind regelmäßige Kotuntersuchungen absolut sinnvoll und bei Krankheitssymptomen (Durchfall, übelriechender Geruch des Schildkrötenkots, Blähungen, Abmagerung bzw. Gewichtsverlust, Unruhe, Pressreiz, ständiges Ausschachten des Schildkrötenpenis etc.) unabdingbar. D.h. in diesen Fällen ist es ratsam eine frische Kotprobe einem reptilienerfahrenen Tierarzt (Fachtierarzt, Zusatzbezeichnung, Diplomate) oder einem reptilienerfahrenen tiermedizinischen Labor zukommen zu lassen, so dass rasch eine exakte Diagnose gestellt und ein Behandlungsplan entworfen werden kann.

Belegt eine Kotuntersuchung ohne den Nachweis von Wurmeiern eine tatsächliche Wurmfreiheit?

Leider nein. Einerseits werden Wurmeier nie kontinuierlich abgesetzt, d.h. es gibt immer wieder Phasen in denen mal mehr mal weniger Eier nachweisbar sind. Somit lässt sich aus der bei der Untersuchung erkennbaren Eizahl auch nicht auf die Zahl der in der Schildkröte lebenden Würmer rückschließen. Zum anderen gibt es lebendgebährende Schildkrötenwürmer, z.B. sogenannte Atraktiden. Bei diesen sind keine Eier im Kot nachweisbar, lediglich Wurmlarven können gefunden werden.

Fachbeitrag Tobias Friz 2019
Was Sie beachten sollten, wenn Sie den Termin in der Station warnehmen:
Bitte beachten:
  • Da es sich um eine 2-fache Entwurmung handelt, ist es notwendig, dass Sie beide Termine wahrnehmen.
  • Sie können nicht wählen, sondern müssen sich für diese Termine anmelden.
  • Erster Termin ist Mittwoch, den 08. Juli 2020
  • Zweiter Termin ist am Samstag, den 18. Juli 2020
  • Jeweils in der Zeit zwischen 14.00 bis 16.30 Uhr können Sie Ihre Schildkröte entwurmen lassen.
Hinweise wegen Corona:
  • Bitte sorgen Sie mit Masken für eigene Hygienemaßnahmen.
  • Wie in der Vergangenheit bereits durchgeführt, werden seitens der Station Ihre Schuhe und ab sofort auch Ihre Hände desinfiziert.
  • Sie werden nacheinander aufgerufen, müssen nach Beendigung des Termines nicht zurück durch die Station und an den anderen Teilnehmern vorbei laufen.
  • Sie können über das andere Grundstück direkt zur Straße gelangen.
  • Somit ist der Corona Sicherheitsabstand gewährleistet.
Anmeldung erfolgt bitte schriftlich und per Mail
Folgende Angaben werden benötigt:
  • Ihren Namen
  • Anschrift &Tel.Nr. (auch wenn Sie in den vergangenen Jahren bereits da waren)
  • Art und Anzahl der Schildkröten.
  • Ist nur eine Entwurmung erforderlich?
  • Blutproben im Einzelfall für Herpestests o.ä. müssen ebenfalls vorab genannt werden.
  • Sie erhalten keine Bestätigung via Mail info@landschildkroeten-stuttgart.de
Transport der Schildkröten
Häufig werden Schildkröten falsch transportiert. Damit der Transport stressfrei für die
Schildkröte vonstatten geht, handeln Sie bitte folgendermaßen:
  • Die Transportkiste muss groß genug sein, damit sich die Schildkröte frei bewegen kann
  • Keine Tüten, Taschen oder Schuhschachteln.
  • Schildkröten sind beim Transport gestresst. Alles was durchweicht ist nicht geeignet.
  • Kunstoffbehälter (Tiertransportkisten) oder Styroporkisten mit Deckel sind am besten geeignet.
  • Den Behälter während des Transportes und in der Station abdunkeln.
  • Den Boden am besten mit Zeitungspapier auslegen
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  • Stroh, Heut oder Blätter zum verstecken und fressen
  • Wildkräuter sind nicht zwingend, können aber nicht schaden
  • Nicht in die direkte Sonne stellen
Die Auffangstation ist gerne bereit die Station für Sie und den Tierarzt zur Verfügung zu
stellen.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewähren
  • füllen sie bitte Vorort den Tierarztzettel aus.
  • merken Sie sich die Reihenfolge, wann Sie dran sind.
  • fassen Sie nicht in die Gehege der Auffangstation.
  • füttern Sie keinesfalls die Tiere der Station.
  • bleiben Sie im vorderen Garten der Station.
  • lassen Sie Ihre Schildkröte in Ihren Transportkisten. Nicht rausholen, außer beim Tierarzt.
  • Es sind ausreichend Parkplätze auch in den angrenzenden Straßen vorhanden. Nicht die Straße oder Einfahrten der Nachbarn zuparken.
Es kann, je nach Kooperation der Schildkröten, zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Nehmen Sie also reichlich Zeit, Gesprächsstoff oder ein Buch mit.



Vielen Dank für Ihr Verständnis

Christin Kern
Auffangstation für Landschildkröten Stuttgart

Termine

Termine
Wir haben für Sie eine Seite mit Terminen und Veranstaltungen eingerichtet.

Dort informieren wir Sie über alle uns bekannten Termine rund um das große Thema Landschildkröten.

Unterstützung


Die Auffangstation ist kein eingetragener Verein und wird ausschließlich privat geführt und privat finanziert.
Wenn Sie gute Erfahrungen mit der Auffangstation gemacht haben oder auch Ihnen die Schildkröten am Herzen liegen, freuen wir uns sehr, wenn Sie uns bei unserer Arbeit unterstützen. Vielen Dank!

Abgabetiere

Abgabetiere
Auf der Seite Abgabetiere finden Sie die aktuellen Bewohner unserer Auffangstation.

Schauen Sie sich gerne alle an. Jeder von ihnen würde sich freuen bei Ihnen ein neues Zuhause zu finden.

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