Tiervermittlung

Landschildkröten zum Abgeben

Haltungsanforderungen

„Man liebt nur was man kennt, und man schützt nur was man liebt.“
(Prof. Konrad  Lorenz, Verhaltensforscher)

Allgemeines

Landschildkröten nehmen im Tierschutz eine Sonderrolle ein. Einerseits weil Sie wechselwarm sind, anderseits aufgrund ihres erreichbar hohen Alters, welches 80 Jahre und mehr überschreiten kann.

Man sieht Schildkröten wegen des gesund erscheinenden Panzers, der unzureichenden Mimik, sowie für den Menschen nicht wahrnehmbare Schmerzlautäußerung ihren tatsächlichen Gesundheitszustand nicht an.

Auch nach Jahrzehnten falscher Haltung zeigen Schildkröten kaum äußerliche Veränderungen.

Landschildkröten sind Wildtiere und keine Kuscheltiere!

Haltungsanforderungen für Landschildkröten

  • Während der Sommermonate (April bis Ende November) müssen Landschildkröten in einem Außengehege im Garten leben.
  • Schildkröten wollen nicht herumgetragen, sondern beobachtet werden
  • Landschildkröten sollten niemals mit Hasen, Meerschweinchen….. gehalten werden. Diese nagen am Panzer.
  • Für Hunde ist das Gehege absolut tabu.

Gehegegröße

  • Landschildkröten betrachten ihr Gehege als ihr Revier und möchten auch nur dort leben. Jedesmal wenn sie in die Hand genommen wird, ist es als würde sie durch einen Fressfeind weggetragen werden. Das kann sich nachhaltig auf die Gesundheit auswirken.
  • Es liegt am Halter, das Revier entsprechend artgerecht einzurichten und zu gestalten.
  • Landschildkröten benötigen um Rachitis und andere schwerwiegenden Krankheiten vorzubeugen, die sonnenreichste Stelle im Garten.
  • Im natürlichen Lebensraum  betrachten Landschildkröten einige hundert Quadratmeter bis Kilometer Fläche als ihr Revier.
  • Hier suchen Sie nach Futterpflanzen, Schutzpflanzen, Schlafplätze und/oder einen Partner.
  • Weibchen benötigen einen geeigneten Eiablageplatz.
  • Ein Gehege für Jungtiere wächst mit. Es ist mit einem Schutz (Netz…) gegen Freßfeinde zu sichern.
  • Die Mindestgröße für ein Außengehege sollte bei einer Griechischen-, Russischen- und Maurischen Landschildkröten mindestens 8 qm betragen. Je weiteres Tier mindestens 4-5 qm mehr.
  • Breitrandschildkröten (die größten Landschildkröten Europas) benötigen mind.15qm. Je weiteres Tier 6-8qm mehr.
  • Das Gehege darf natürlich gerne auch größer sein.
  • Mehr Infos hier: Planung und Bau eines Außengeheges

Schildkröten sind keine Spielzeuge.

Wärme und Licht

  • Da wechselwarm ist die Landschildkröte von Ihrer Umgebungstemperatur abhängig.
  • Unsere Sommer sind trotz der Sommerhitze, zu kalt ,zu feucht und zu kurz.
  • Die Übergangszeiten sind in Deutschland deutlich kühler und feuchter als in den Herkunftsländer.
  • Ein UV-durchlässiges und wärmeisolierendes Frühbeet ist bei der Haltung von Landschildkröten in Deutschland unerläßlich.
  • Ist das Frühbeet so gestaltet, dass sich die Tiere auch im Winter bis auf 80 cm tief eingraben können, ist gegen eine ganzjährigen Haltung im Außengehege nichts einzuwenden.
  • Wärme und Licht im Frühbeet durch Strom begünstigen diese Haltung.

Gehegeumrandung und Einrichtung

  • Die Gehegeumrandung darf weder durchsichtig, noch überwindbar sein.
  • Die Kletterfreude von Landschildkröten, egal welchen Alters darf man keinesfalls unterschätzen.
  • Das Gehege sollte sich auf der Südseite eines Gartens befinden.
  • Je nach Art ist eine Gehegeumrandung von mind. 30 bis 45 cm erforderlich.
  • Weibchen sind sehr gefragt. Nicht nur Auffangstationen haben einen Überhang an Männchen. Aus diesem Grund werden Weibchen nur in Verbindung mit einem Männchen abgegeben.
  • Die Gehegeeinrichtung sollte so strukturiert sein, dass sich darin unterschiedliche Klimazonen befinden.
  • Einerseits Sonnenareale, die es der Schildkröte ermöglichen, ihre Vorzugstemperatur zu erreichen und das für sie lebensnotwendige Vitamin D3 zu synthetisieren.
  • Andererseits muss es Möglichkeiten geben, kühle und feuchte Stellen wie Höhlen, Unterschlupfe usw. aufzusuchen.
  • Gehege sollten keinesfalls nur aus feuchtem und kühlen Gras, sondern aus unterschiedlichen Bodengründen wie Kies, Lehm Sandgemisch, Pinienrinde  sowie Trockenbereiche usw. bestehen.
  • Selbst an heißen Sommertagen ist Rasen ist kalt und feucht.
  • Versteck- und Futterpflanzen sind notwendig. Kleine Sträucher und Steine, Höhlen, Rinden, unterschiedliche Höhen geben dem Gehege eine Struktur.
  • Eine Landschildkröte sucht gerne Schutz (nicht nur vor Fressfeinden wie Marder, Ratten, Mäuse, Elstern, Krähen, Bussarde, Waschbären……).
  • Die Schildkröten fühlen sich sicher und wohl und durchstreifen das gesamte Gehege.
  • Kein Golfplatzfeeling
  • Struktur benötigen Landschildkröten, aber auch um anderen Schildkröten aus dem Weg zu gehen.

Besatz

  • Bei der Vergesellschaftung muss der Besatz stimmen.
  • Landschildkröten können ohne Probleme alleine leben.
  • Gemischte Geschlechter Gruppen sind möglich, aber nur in der richtigen Konstellation.
  • Das Balz- und Revierverhalten von Männchen ist sehr stark ausgeprägt.
  • Ein Männchen sollte mit mind. 2 eher 3 Weibchen vergesellschaftet werden.
  • Ist das Verhältnis nicht richtig, oder ein Männchen zu dominant, muss es von der Gruppe in ein extra Gehege versetzt werden.
  • Nicht nur auf Zeit, sondern für immer.
  • Ansonsten ist das Leben der Weibchen enorm stressig und führt oftmals frühzeitig zum Tod des Tieres.
  • Weibchen sind ebenso revierbildend. Das zeigt sich nicht nur bei der Eiablage.
  • Unterlegene Tiere müssen immer und zu jeder Zeit problemlos an Wasser, Futter und Verstecke gelangen können.
  • Weibchen sind sehr gefragt.
  • Nicht nur Auffangstationen haben einen Überhang an männlichen Landschildkröten.
  • Daher werden Weibchen nicht einzeln, sondern nur in Gruppen mit einem Männchen abgegeben.

Ernährung

  • Artgerechte und rohfaserreiche Ernährung ist ein für jede Landschildkröte ein „MUSS“.
  • Kein Salat, Obst, Gemüse oder Hundefutter …
  • Gefüttert werden frische und getrocknete Wildkräuterfutter.
  • Dazu gehören Kräuter wie
  • Wegwarte
  • Wiesen-Pippau
  • Berufskraut
  • Brenn-, und Taubnesseln
  • Mohngewächse
  • Vogelmiere
  • Habichtskraut
  • Nachtkerze
  • Schafgarbe
  • Flockenblume
  • Kapuzinerkresse
  • Kohl/Gänsedistel
  • Marien/Eselsdistel
  • Storchschnabel
  • Glockenblume
  • Wicken – Winden
  • Frauenmantel
  • Malven
  • Kletten
  • Spitz- und Breitwegerich
  • Löwenzahn
  • Klee
  • Außerdem Mineralien durch Muschelgrit, Sepia und Algenkalk.
  • Heu und Wasser sind stets verfügbar zu machen.
  • Mehr Infos dazu: Ernährung von Landschildkröten

Winterstarre

  • Die lebenserhaltende und gesundheitsfördernde Winterstarre muss bei Europäischen- und Russischen Landschildkröten durchgeführt werden.
  • Jungtiere ab dem Schlupf halten ebenso wie Weibchen eine Starre.
  • Es ist die wichtigste und regenreichste Zeit im Jahr.
  • Diese futterlose Zeit dient nicht nur der Regeneration, auch das Wachstum wird gehemmt.
  • Die Vorbereitung beginnt bereits im Sommer und wird mit viel Bedacht durch die Landschildkröten selbst eingeleitet.
  • Mehr Infos dazu: Vorbereitung und Durchführung der Winterstarre

Arten aus Afrika, Südamerika und Asien

  • Afrikanische-, Südamerikanische-, und Asiatische Landschildkröten halten aufgrund ihrer Herkunft keine Winterstarre.
  • Sie benötigen ein Winterquartier, welches groß genug (häufig Raumgröße) ist.
  • Landschildkrötenarten aus Afrika wie die Spornschildkröte (Centrochelys sulcata) und auch andere Arten aus Südamerika und Asien können eine Größe erreichen, die es uns unmöglich macht, diese Tiere zu tragen.
  • Das Winterquartier muss für die Landschildkröte dann fussläufig erreichbar sein.
  • Man muss für die dementsprechende Temperatur, (punktuell 35-40°C)  Luftfeuchte ( bis 90%) und für die notwendige UV-Beleuchtung sorgen.
  • Der Boden muss trittfest sein. Großwerdende Arten dürfen nicht rutschen, sondern  müssen sich problemlos fortbewegen können
  • Unterschiedliche Klimazonen durch Pflanzen, Höhlen, Sonnenareale aber auch kühlere und feuchtere Bereiche müssen geschaffen werden.
  • Meist erfordert das den individuellen Eigenbau eines Innengeheges im Haus.
  • Die Futterversorgung durch hochwertiges Futter muss auch in den Wintermonaten gewährleistet sein.

Gesundheit

  • Der Landschildkröte ist ihr Gesundheitszustand kaum anzusehen.
  • Aus dem Grund ist es notwendig, nicht erst für den Ernstfall einen Reptilienfacharzt zu suchen.
  • Auf dieser Liste findet man Tierärzte in der BRD und weiteren Ländern findet:
  • AG ARK: https://ag-ark-1.jimdosite.com/tierarztliste/
  • Um gesund durch die Winterstarre zu kommen, sollten Landschildkröten regelmäßig auf Endoparasiten kontrolliert werden. Dies geschieht mittels einer Kotprobe die der Reptilienfacharzt untersucht und entsprechend handelt.
  • http://tierarztpraxis-voehringen.de
  • Das geschieht für alle Winterstarre haltende Arten im Hochsommer Juli-August.
  • Für alle anderen Arten ebenso im Hochsommer, bei Verdacht zusätzlich unter dem Jahr.

SCHILDKRöTEN STERBEN EINEN JAHRZEHNTELANGEN TOD!

Urlaub oder Krankheit

  • Können Sie Ihre Schildkröte auch bei Krankheit/Urlaub unterbringen?
  • Die Station bietet eine Urlaubsservice. Sprechen Sie uns an. info@landschildkroeten-stuttgart.de
  • Rechtzeitig darüber nachdenken, wer die Schildkröten in Krankheitsfällen betreut.

Bei Vermittlung in einen bestehenden Bestand

  • Es werden Schildkröten nur an Halter vermittelt, deren eigene Schildkröten frei von Endoparasiten  sind und dieses auch durch eine Tierärztliche Bestätigung nachweisen können.
  • Ein Herpestest (ausschließlich Bluttest) ist ebenso erforderlich
  • Eine Vergesellschaftung unterschiedliche Arten, bzw. verschiedene Arten unterschiedlicher Kontinente und Habitatansprüche gemeinsam zu pflegen wird nicht unterstützt.
  • Ist bereits eine Schildkröte vorhanden, erfolgt eine Übergabe einer Landschildkröte aus der Auffangstation ausschließlich in einen nachweislich „gesunden Tierbestand“.

Haben Sie Fragen?

Gerne unter info@landschildkroeten-stuttgart.de

Tiervermittlung

Viele, bis zu 70 Landschildkröten, 8 verschiedene Arten aus 4 Kontinenten haben in der Auffangstation ein vorübergehendes Zuhause gefunden.
Das ist jedoch keine endgültige Lösung für die Tiere.
Sie suchen ein neues Zuhause.

Nur wenn eine Landschildkröte die Station verlassen und bei neuen Halter einziehen darf, wird Platz für einen neuen Schützling in der Station frei.

Bitte sprechen Sie uns an.
info@landschildkroeten-stuttgart.de

In der Zeit zwischen April/Mai und August werden Europäische- und Russische Landschildkröten an neue Halter vermittelt.
Während der Vorbereitungsphase und der Winterstarre wird aus Gründen des Tierschutzes in den Monaten September bis Mai auf die Vermittlung von Landschildkröten verzichtet.

Aus zeitlichen und organisatorischen Gründen ist es nicht möglich, jede zu vermittelnde Landschildkröten der Station auf der Homepage aktuell vorzustellen.

Nicht nur Auffangstationen haben einen Überhang an männlichen Landschildkröten.
Daher werden Weibchen nicht einzeln, sondern nur in Gruppen mit einem Männchen abgegeben.

Hier einige Beispiele von Landschildkrötenarten die in der Auffangstation leben und vermittelt werden:

Breitrandschildkröte, (Testudo marginata)

Herkunft/Besonderheiten:

  • Südeuropa, Griechenland, Ägäische Inseln, Peloponnes, Türkei, südliches Albanien, Sardinien
  • Leben häufig in bergigen Regionen weit über 1.500 Meter Höhe
  • Steiniges und felsiges Gelände, Maccia, geröllhaltig
  • Aufgrund der Höhe wird die Breitrandschildkröte im Alter sehr dunkel bis schwarz.
  • größte Europäische Landschildkröte bis zu 38 cm Panzerlänge
  • Lebenserwartung 80 Jahre und mehr
  • Weibchen legen auch unbefruchtet Eier, daher sonnenreichen Eiablageplatz schaffen
  • Männchen stark revierbildend

Haltung:

  • Während der Sommermonate im Freigehege, gut strukturiert mit Wurzeln, Steine, Höhlen, Trockenareale, Futter- und Versteckpflanzen
  • Sind gute Kletterer
  • mind.15-20 qm, je weiteres Tier 5-8 qm mehr
  • UV-durchlässiges Frühbeet
  • blickdichte Gehegeumrandung mind. 40-45 cm hoch

Winterstarre:

  • mind. 3-4 Monate
  • Bei 5-8°C
  • Substrat muss feucht gehalten werden

Ernährung:

  • Rohfaserreiche Wildkräuterkost (frisch und getrocknet), Heu,
  • Fressen gerne diverse Gräser
  • Kräuterpellets, Sepiaschalen, Muschelgrit, Algenkalk
  • Täglich frisches Wasser

Tierärztliche Maßnahmen:

  • 1-2 Herpestests
  • jährliche Kotanalysen und dementsprechende Behandlung

Griechische Landschildkröte, (Testudo hermanni)

Herkunft/Besonderheiten:

  • Südeuropäischer Mittelmeerraum, Griechenland, Albanien, Kroatien, Spanien, Italien, Türkei, Frankreich
  • Leben suptropisch in Wäldern, offene Graslandschaften Maccia, sehr unwegsames Gelände
  • bis zu 25 cm Panzerlänge
  • Lebenserwartung 80 Jahre und mehr
  • Weibchen legen auch unbefruchtet Eier, daher sonnenreichen Eiablageplatz schaffen
  • Männchen stark revierbildend

Haltung:

  • Während der Sommermonate im Freigehege, gut strukturiert mit Wurzeln, Steine, Höhlen, Trockenareale, Futter- und Versteckpflanzen
  • Sind gute Kletterer
  • mind. 6-8 qm, je weiteres Tier 3-5 qm mehr
  • UV-durchlässiges Frühbeet
  • blickdichte Gehegeumrandung mind. 35 cm hoch

Ernährung:

  • Rohfaserreiche Wildkräuterkost (frisch und getrocknet), Heu,
  • Kräuterpellets, Sepiaschalen, Muschelgrit, Algenkalk
  • Täglich frisches Wasser

Winterstarre:

  • mind. 3-4 Monate
  • Bei 3-8°C
  • Substrat muss feucht gehalten werden

Tierärztliche Maßnahmen:

  • 1-2 Herpestests
  • jährliche Kotanalysen und dementsprechende Behandlung

Maurische Landschildkröte, (Testudo graeca)

Herkunft / Besonderheiten:

  • Aufgrund des unterschiedlichen und riesigen Verbreitungsgebietes von Südeuropa, Nordafrika sowie Teile Asiens halten nicht alle Unterarten eine Winterstarre. Sie werden je nach Herkunft nach einer Ruhephase bis Mitte/Ende Januar im Innenterrarium gepflegt.
  • Verbreitungsgebiet erstreckt sich über 27 Staatsgebiete, von der Atlantikküste im Westen Marokkos bis in die östlichen Teile Irans. Die Vertreter dieser Art leben dort unter sehr unterschiedlichen Klimabedingungen, dem vergleichsweise ausgeglichenen Mittelmeerklima und den extremen Wetterbedingungen der asiatischen Steppen mit glühend heißen Sommern und monatelangem Frost im Winter.
  • Je nach Unterart beträgt die Panzerlänge zwischen 12 und 38 cm.
  • Lebenserwartung 80 Jahre und mehr.
  • Sehr aktive Landschildkröten.
  • Weibchen legen auch unbefruchtet Eier, daher sonnenreichen Eiablageplatz schaffen
  • Männchen stark revierbildend

Haltung:

  • Im Sommer im Freigehege, gut strukturiert mit Wurzeln, Steine, Höhlen, Trockenareale, Sandböden, trocken
  • Futter- und Versteckpflanzen
  • Je nach Art, Übergangsphase Febr. bis Mai im Innengehege im Haus
  • mind. 8-10 qm, je weitere 3-5qm mehr
  • UV-durchlässiges Frühbeet
  • blickdichte Gehegeumrandung mind. 35 cm

Ernährung:

  • Rohfaserreiche Wildkräuterkost (frisch und getrocknet), Heu, getr. Kräuter,
  • Sepiaschalen, Muschelgrit, Algenkalk
  • Täglich frisches Wasser

Winterstarre:

  • Herkunftsbedingt legt eine Unterart eine kühle Ruhephase bis ca. Mitte /Ende Januar ein,  die Europäer wiederum eine Winterstarre.
  • Dementsprechend unterschiedlich ist die Überwinterungstemperatur und Luftfuechte.
  • Je nach Herkunft 6-13°C
  • Mäßig feucht max. 40-45% Luftfeuchte
  • Anschließend werden sie bis zur Sommersaison im Innenterrarium / Haus gepflegt.

Gesundheitszustand:

  • Mykoplasmen
  • 1-2 Herpestests
  • jährliche Kotanalysen und dementsprechende Behandlung

Russische Landschildkröte (Testudo horsefieldi)

Herkunft und Besonderheiten:

  • Vom Iran, Kasachstan Usbekistan, Kaspischen Meer, bis nach Afghanistan und teilweise auch China.
  • Leben in Steppenarealen, daher auch der Name Steppenschildkröte. Graslandschaften und Wüstenregionen gehören ebenfalls zum Verbreitungsgebiet.
  • Je nach Unterart und Herkunft sind die Lebensbedingungen anzupassen.
  • Panzerlänge beträgt ca. 20-25 cm
  • Lebenserwartung 60 Jahre und mehr
  • Weibchen legen auch unbefruchtet Eier, daher sonnenreichen Eiablageplatz schaffen
  • Graben sehr gerne und bis zu 1m tief
  • Sehr aktive Schildkröten
  • Männchen stark revierbildend

Haltung:

  • Im Sommer im Freigehege, gut strukturiert mit Wurzeln, Steine, Höhlen,
  • Viele Trockenareale, Sandböden,
  • Futter- und Versteckpflanzen
  • In der Übergangsphase Haltung im Innengehege im Haus
  • Freiland mind. 6-8 qm
  • UV-durchlässiges Frühbeet
  • blickdichte Gehegeumrandung mind. 35 cm, vor allem ins Erdreich sichern

Ernährung:

  • Rohfaserreiche Wildkräuterkost, Heu und Pellets
  • Frische Kräuter nur im Frühsommer
  • Sepiaschalen, Muschelgrit, Algenkalk
  • Täglich frisches Wasser

Winterstarre und Sommerruhe:

  • mind. 3-4 Monate,
  • sehr trocken überwintern
  • Halten eine Sommerruhe von ca. 6-8 Wochen
  • Anschließend häufig direkter Übergang in die Winterstarre

Gesundheitszustand:

  • 1-2 Herpestests
  • jährliche Kotanalysen und dementsprechende Behandlung.

Indische Sternschildkröte, (Geochelone elegans)

Herkunft / Besonderheiten:

  • Indien, Sri Lanka, Pakistan
  • Leben in Wäldern und offenen Graslandschaften, heiße Sommermonate
  • Lebensform recht unbekannt
  • sind auch dämmerungsaktiv
  • Relativ zierliche Landschildkröte
  • Männchen werden kaum schwerer als 600 g
  • Anspruchsvoller Pflegling. Nicht geeignet für Anfänger
  • Weibchen legen auch unbefruchtet Eier, daher sonnenreichen Eiablageplatz schaffen

Haltung:

  • Die größte Herausforderung liegt darin, eine möglichst naturnahe Haltung zu simulieren.
  • Besonders geschützt auch Haltung im Freigehege möglich.
  • Nur mit UV-durchlässigem Frühbeet/Gewäschhaus Außenhaltung.
  • Mind. 6 qm, je weitere 2-3 qm mehr.
  • Sehr empfindlicher Pflegling.
  • Benötigt Trockenareal und Waldboden.
  • Innengehege im Haus, mind. 3 qm.
  • Müssen abends ins geschützte Frühbeet/Gewächshaus gebracht werden.

Winterstarre:

  • keine
  • herkunftsbedingt ganzjährig wach und aktiv.
  • Sollten eine mehrwöchige futterlose Zeit verbringen
  • Innenterrarium sollte nach oben offen sein.
  • Kein Glasterrarium sondern blickdicht mit Licht und Technik.
  • Mind. 3-5 qm
  • 26°C Tag und Nacht

Ernährung:

  • Rohfaserreiche Wildkräuterkost, (frisch und getrocknet),
  • Heu, Kräuterpellets, Sepiaschalen, Muschelgrit, Algenkalk
  • Gelegentlich Keimlinge und Sprossen.
  • Fressen gerne auch diverse Gräser.
  • Täglich frisches Wasser
  • Nehmen gerne ein Bad

Gesundheitszustand:

  • Sind auf Mykoplasmen getestet
  • 1-2 Herpestests
  • jährliche Kotanalysen und dementsprechende Behandlung

Sind für Einsteiger nicht geeignet!

Pantherschildkröte (Stigmochelys pardalis)

Herkunft/Besonderheiten:

  • Ost- und Westafrikanischen Kontinents, Sahelzone bis zur Südspitze des Kontinents.
  • Auf Sansibar soll es auch Vorkommen geben
  • Trockene Steppenlandschaften und Feuchtsavannen.
  • Panzerlänge von 50-70 cm
  • Lebenswartung 50 Jahre und mehr
  • Weibchen legen auch unbefruchtet Eier, daher sonnenreichen Eiablageplatz schaffen.
  • Baden gerne und ausgiebig.

Haltung:

  • Während der Sommermonate im Freigehege,
  • Benötigt Graslandschaften und  Trockenareale, sowie Futter- und Versteckpflanzen
  • Mind. 30 qm und mehr
  • UV-durchlässiges Gewächshaus
  • Blickdichte Gehegeumrandung mind. 45-50 cm

Futter:

  • Rohfaserreiche Wildkräuter frisch und getrocknet, Heu.
  • Gelegentlich Sukkulenten und Feigenkaktus.
  • Sepiaschalen, Algenkalk. Muschelgritstein.
  • Fressen gerne auch diverse Gräser.
  • Täglich frisches Wasser

Winterstarre:

  • Sollten eine mehrwöchige futterlose Zeit verbringen
  • herkunftsbedingt ganzjährig wach und aktiv
  • Innenterrarium sollte eher ein eigener Raum von mind. 8-10 qm sein.

Gesundheitszustand:

  • 2 Herpestests
  • jährliche Kotanalysen und dementsprechende Behandlung

Sind für Einsteiger nicht geeignet!

Spornschildkröte (Centrochelys sulcata)

Herkunft/Besonderheiten:

  • Stammt aus Zentralafrika, Savanne und Halbwüsten.
  • Im Habitat kann es nachts zu Minusgraden kommen.
  • Tagestemperaturen über 40°C sind keine Seltenheit.
  • Passt sich den starken Schwankungen mit Ruhephasen in tiefen Höhlen an.
  • Hat hervorragende Buddeleigenschaften, bis zu 5 Meter tief.
  • Klettert aber auch.
  • Aufgrund der erreichbaren Größe von mehr als 80cm Panzerlänge muss alles solide und stabil gebaut sein.
  • Bei Männchen wird aufgrund der Dominanz Einzelhaltung empfohlen.
  • Ist die drittgrößte Landschildkröten der Erde
  • kann ein Gewicht von über 80 – 100 kg erreichen
  • Weibchen legen auch unbefruchtet Eier, daher sonnenreichen Eiablageplatz schaffen

Haltung:

  • Während der Sommermonate im Freigehege, benötigt Graslandschaften und  Trockenareale, sowie Futter- und Versteckpflanzen
  • mind. 40-50 qm
  • UV-durchlässiges Gewächshaus
  • blickdichte Gehegeumrandung mind. 50-60cm hoch

Winterstarre:

  • herkunftsbedingt ganzjährig wach und aktiv
  • Innenterrarium sollte eher ein eigener Raum von mind. 15 qm betragen.

Besonderheit:

  • Spornschildkröten können aufgrund des Gewichtes nicht mehr getragen werden, d.h. Winter- und Sommerquartier sollten demnach dicht beieinander liegen

Ernährung:

  • Rohfaserreiche Wildkräuterkost, Heu, Stroh,  (alles in großen Mengen)
  • Kräuterpellets, Sepiaschalen, Muschelgrit, Algenkalk
  • Täglich frisches Wasser
  • Frißt Gräser in großen Mengen

Gesundheitszustand:

  • 2 Herpestests
  • jährliche Kotanalysen und dementsprechende Behandlung

Sind für Einsteiger nicht geeignet!

Köhlerschildkröten (chelonoidis carbinarius)

Herkunft/Besonderheiten:

  • Herkunft ist Südamerika, Venezuela,Paraguay und von Kolumbien bis Brasilien
  • Sind tropische Landschildkröten
  • Savannen und tropische Regenwälder.
  • Temperatur im Habitat 26°-30°C
  • 80-90% Luftfeuchtigkeit.
  • Panzerlänge bis zu 50 cm
  • Körpergewicht bis 25 kg
  • Sehr große Schildkrötenart
  • Lebenserwartung 40-80 Jahre
  • Weibchen legen auch unbefruchtet Eier, daher sonnenreichen Eiablageplatz schaffen

Haltung:

  • Die größte Herausforderung liegt darin, eine möglichst naturnahe Haltung zu simulieren.
  • Lebt im Sommer in tropischer Hitze bei 26-35°C und im Winter trockener aber kaum kühler.
  • Gehegegröße mind. 30-50 qm betragen.
  • Tropische Regenwälder sollten ebenso wie Trockensavannen nachgestellt werden.
  • Zugang zu einem geschützten Frühbeet/Gewächshaus.
  • blickdichte Gehegeumrandung mind. 45-50 cm
  • Müssen abends ins geschützte Frühbeet/Gewächshaus gebracht werden

Ernährung:

  • Vorwiegend herbivor also pflanzlich.
  • Rohfaserreiche Wildkräuterkost, Heu
  • Kräuterpellets, Sepiaschalen, Muschelgrit, Algenkalk
  • Gelegentlich auch tierische Kost wie Fisch oder Fleisch
  • Täglich frisches Wasser, welches auch zum ausgiebigen Baden genutzt werden kann, ist ein Muss.

Winterstarre:

  • Es sollte ein futterlose mehrwöchige Ruhephase eingelegt werden.
  • herkunftsbedingt ganzjährig wach und aktiv
  • Innenterrarium sollte eher ein eigener Raum von mind. 10-15 qm betragen.
  • 26°C Grad

Gesundheitszustand:

  • 2 Herpestests
  • Mykoplasmentest
  • jährliche Kotanalysen und dementsprechende Behandlung

Sind für Einsteiger nicht geeignet!